Aufgrund einer Initiative des Landtagsabgeordneten Dr. Ralf Nolten lud Michael Eyl-Vetter, Leiter der RWE-Sparte Tagebauplanung, den Vorsitzenden der IG Merken, Josef Bellartz, und den Vorsitzenden des Bezirksausschuss Merken, Horst Knapp, zu einem Informationstermin nach Eschweiler ein.
In einem offenen und vertrauensvollen Gespräch wurden die Merkener über die bevorstehenden Veränderungen bei der Tagebauführung westlich von Merken informiert.

Der aktuelle Entwurf (unten) zeigt, dass ein rund 160ha große Abbaufläche im Bereich zwischen Friedhof, Lucherberger See und Autobahn nicht abgebaggert wird. Dies entspricht den Forderungen, die die IG Merken 2009 im Beteiligungsverfahren formuliert hat.
Diese für den Ort positive Entwicklung bedeutet, dass uns viele Jahre Schmutz, Staub und Lärm erspart bleiben.

Am 12.03.2020 wird ein RWE-Vertreter in der Bezirksausschußsitzung über den aktuellen Stand informieren. Dort wird auch öffentlich über den zu erstellenden Flächennutzungsplan diskutiert.

Seit heute ist die offizielle Mitteilung auf der Internetseite von RWE zu finden:

-->

RWE Power informiert die NRW-Landesregierung über ihr angepasstes Revierkonzept
Neue Braunkohlenplanungen für das Rheinische Revier

Die RWE Power AG hat ein neues Konzept für die Tagebauplanungen im Rheinischen Revier erarbeitet und die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen darüber informiert. Hintergrund ist der Ausstieg aus der deutschen Braunkohleverstromung bis Endes 2038, auf den sich Bund und Länder am 15.01.2020 geeinigt haben. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze“ wurde am 29.01.2020 durch das Kabinett beschlossen. Das Gesetzgebungsverfahren soll im ersten Halbjahr 2020 abgeschlossen werden.

In Abstimmung mit den Betreibern von Braunkohletagebauen, -kraftwerken und Veredlungsanlagen und den betroffenen Bundesländern hat die Bundesregierung einen Stilllegungspfad für die Braunkohlenkraftwerke erarbeitet, der weitreichende Konsequenzen für das Rheinische Revier hat. Noch ausstehend ist eine Leitentscheidung für das Rheinische Revier, die die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen erarbeiten will. Mit der frühen Beschreibung ihrer Tagebauplanungen liefert RWE einen Beitrag für diesen Prozess.

Der aktuelle Planungsstand sieht wie folgt aus:

Reduzierung der Kraftwerkskapazität im Rheinischen Revier

Durch den genannten Gesetzentwurf sind konkrete Außerbetriebnahmen im Rheinischen Revier vorgegeben, die auch die Grundlage für das nun von der RWE Power AG erstellte angepasste Revierkonzept bilden. Die Bund-Länder-Einigung sowie der Kabinettsbeschluss zum Kohleausstiegsgesetz geben einen Stilllegungspfad vor, der schon frühzeitig zu einer erheblichen Reduzierung der Kraftwerkskapazität im Rheinischen Revier führt und eine Beendigung der Braunkohlenutzung im Jahr 2038 bedeutet.

Dieser Stilllegungspfad umfasst im Rheinischen Revier zunächst die gestufte Außerbetriebnahme von rund 2,8 GW Kraftwerkskapazität bereits bis Ende 2022. Im Vergleich zur bisherigen Gesamtkapazität des Kraftwerksparks von rund 10 GW verringert sich diese nun um rund 40 % (einschließlich Sicherheitsbereitschaft). Innerhalb der Veredlung wird die Brikettierung am Standort Frechen ebenfalls bereits Ende 2022 eingestellt. Dies steht in Verbindung mit dem deutlich vorzeitigen Beenden des Tagebaus Hambach und der damit verbundenen erheblichen Reduzierung der dort bei Erhalt des Hambacher Forstes gewinnbaren Kohlemenge. Bis 2030 ist die Außerbetriebnahme weiterer rund 2,1 GW Kraftwerkskapazität vereinbart. In diesem Zeitraum erfolgt u. a. die gestufte Außerbetriebnahme aller Blöcke des Kraftwerks Weisweiler mit der letzten Blockstilllegung in 2029. Damit einher geht die vorzeitige Beendigung des Tagebaus Inden. An der Nord-Süd-Bahn wird Ende 2029 ein weiterer 600-MW-Block stillgelegt. Der letzte 600 MW-Block wird zu diesem Zeitpunkt in eine 4-jährige Sicherheitsbereitschaft überführt, die bis einschließlich 2033 als abrufbare Reserve die Versorgungssicherheit unterstützt. Weiterhin in Betrieb sind ab 2030 die drei hochmodernen BoA-Blöcke und die Veredlung. Die Kohleversorgung dieser Kraftwerksblöcke und Veredlungsbetriebe bis zum Jahr 2038 erfolgt dann ausschließlich aus dem Tagebau Garzweiler.

Frühere Beendigung des Tagebaus Inden

Der Tagebau Inden wird infolge der vorgezogenen Außerbetriebnahme des Kraftwerks Weisweiler in 2029 etwas früher als geplant in den genehmigten Abbaugrenzen beendet, wenngleich die Kraftwerksblöcke z. T. signifikant früher stillgelegt werden. Aufgrund des reduzierten Kohlebedarfs kann die Tagebauplanung derart angepasst werden, dass die Inanspruchnahme von Teilbereichen des genehmigten Abbaufeldes entfällt.

Die Inanspruchnahme von Bereichen westlich des Stadtteils Merken (Stadt Düren) und nördlich der Ortschaften Lamersdorf und Lucherberg sowie des Bereichs der Goltsteinkuppe (Gemeinde Inden) ist nicht mehr erforderlich. Die Grundzüge der Wiedernutzbarmachung einschließlich der Lage des Tagebausees, der aufgrund der geänderten Betriebsführung rund 90 ha größer wird, bleiben unverändert. Die Flächen, welche nicht in Anspruch genommen werden, können aus bergtechnischer Sicht bei kommunalen Planungen frühzeitiger berücksichtigt werden. Daraus folgend können sich positive Effekte für die Strukturentwicklung ergeben. Ebenso kann die Seebefüllung früher beginnen.

Wiedernutzbarmachung räumlicher Bereich Tagebau Zukunft und Tagebau Inden bei Reduzierung der Inanspruchnahme

2020 02 26 tagebau inden planungskonzept zur wiedernutbarmachung klein

Quelle: RWE Power